Bildung ist eine gemeinsame Aufgabe der Gesellschaft. Öffentliche, gemeinnützige und private Anbieter von Bildung, Betreuung und Erziehung sind auf dem Weg, das Zusammenspiel der Institutionen, der Eltern und jungen Menschen zu üben. In der schulkooperativen Arbeit wird seit mehr als 15 Jahren „zusammengespielt“ – um das Bild des 12. Kinder- und Jugendberichtes der Bundesregierung aufzunehmen. Im Ergebnis gibt es einen Schatz an Erfahrungen, verlässlichen Partner*innen, Kontakten und hilfreichen Strukturen.
Begonnen hat TEO 1999 mit der „lebensrettenden Frage“, wie wir gemeinsam Jugendliche vor einem Unfalltod in Mecklenburg-Vorpommern bewahren könnten. Nach zwei Jahren der Erprobungsphase bestärkte die Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern den Ausbau des Gesamtmodells TEO in einzelnen Modulen. Der Impuls des Landesjugendhilfeausschusses aus dem Jahr 2006 spornte zur regionalen Vernetzung und Kooperation an. In Auseinandersetzung mit extremistischen Einstellungen hat sich die Sorge um eine gelebte Demokratie, um die Demokratie als Lebensform zu einem Teil der kooperativen Prozesse rund um TEO entwickelt.
In mehreren Phasen entwickelten sich die einzelnen Module, TEO outdoor schon 1999, TEO lino für die Grundschule und TEO toto für die wichtige Zeit in der 7. und 8. Klasse. Auch das Modul TEO classic differenzierte sich inhaltlich für die Schüler*innen ab der 9. Klasse aus, dieser Prozess ist nicht abgeschlossen. Im Jahr 2012 wagte TEO den Sprung über die Grenze mit „TEO ODER“ als deutsch-polnisches Format, und mit dem Modul TEO protect privacy (5. - 6. Klasse) kam das Internet als ethischer Lernort in den Blick. Seit dem Jahr 2007 setzte eine Phase der lokalen Vernetzungen ein, TEO vor Ort sozusagen.
Die Gründung der Nordkirche war eine der wichtigen Voraussetzungen, die Anliegen von TEO in Schleswig-Holstein und Hamburg zu entfalten, zu transformieren und unter sich wandelnden Voraussetzungen neu zu gestalten. In diesem offenen Prozess befindet sich der Arbeitsbereich „Schulkooperative Arbeit /TEO“ zur Zeit. TEO findet in Kooperation von evangelischer (Nordkirche) und katholischer Kirche (Erzbistum Hamburg) statt.
Einige ausgewählte Leitgedanken bestimmen die kooperative Arbeit:
- Partnerschaftliche Wahrnehmung von Verantwortung für Werteerziehung bzw. Wertebildung in Schule und Gesellschaft
- Schaffung von Gelegenheiten, ergänzend zum Schulalltag, über Lebens- und Sinnfragen im Zusammenhang auch der religiösen Traditionen unserer Kultur nachzudenken
- Ermöglichung von neuen Formen der Begegnung zwischen Schüler*innen, Lehrkräften, Eltern, Mitwirkenden aus anderen Institutionen und ehrenamtlichen Menschen
- Schaffung einer Praxisplattform für das Einüben kooperativer Arbeitsformen
- Erprobung von altersgerechter Auseinandersetzung mit Lebensthemen in heterogenen Gruppen (schulartenübergreifend, verschiedene lebensweltliche, persönliche Sozialisationsformen von Schüler*innen) unter Leitung von jeweils 2 Gruppenleiter*innen
- Einübung von generationsübergreifender Erziehungspartnerschaft
- Angebot von Entlastungsmöglichkeiten gerade für Lehrer*innen in besonderen Anforderungssituationen
- Ermöglichung unterschiedlichster Hilfestellungen bei persönlichen Sinnfragen